Dr. Michael Jackisch — Fachzahnarzt für Kieferorthopädie

Merkblatt: Die herausnehmbare Zahnspange

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Es gibt zwei Typen von herausnehmbaren Spangen: die Einzelspange (aktive Platte) und die Doppelspange (Aktivator/Bionator). Die Einzelspange (oben und unten bzw. nur oben oder unten) dient dazu, die Kiefer zu dehnen und Platz zu schaffen. Wenn die Kiefer ausgeformt sind, kann mit einer Doppelspange die Lage von Ober- und Unterkiefer zueinander verändert werden, um eine Frontzahnstufe zu beseitigen und die Verzahnung der Backenzähne richtig einzustellen.

  1. Für Träger einer festsitzenden Spange ist das Zähneputzen besonder wichtig. Die Zähne sollten nach jeder Mahlzeit sorgfältig gereinigt werden. Speisereste kann man gut mit der Munddusche aus der Spange spülen. Der weiche weiße Zahnbelag muss aber mit der Zahnbürste entfernt werden. Besonders dringend ist das Säubern der Zwischenräume und Zahnhälse. (Der Zahnhals ist der Teil des Zahnes, der zwischen Zahn und Zahnfleisch sichtbar ist.) Zu empfehlen sind weiche Zahnbürsten mit kleinem Kopf, sowie spezielle Zwischenraumbürsten, die man in guten Apotheken und Drogerien erhält.

  2. Die Spange muss nachts und nachmittags getragen werden (ca. 14-16 Stunden täglich). Man nimmt sie heraus bei den Mahlzeiten, beim Sport und beim Zähneputzen. Wenn die Spange nicht ausreichend getragen wird, verschieben sich die Zähne wieder in die alte Stellung und die Spange passt nicht mehr.

  3. Zur Eingewöhnung: In den ersten Tagen kommt es zu vermehrtem Speichelfluss und können insbesondere die Schneidezähne aufbissempfindlich sein. Daher sind weiche Speisen zu empfehlen. Wenn Druckstellen im Zahnfleisch auftreten, bitte in der Praxis anrufen: Die Spange wird dann noch besser angepasst. Das Sprechen mit der Spange sollte zur Gewohnheit werden.

  4. Zur Reinigung: Die Spange sollte einmal am Tag mit einer (gesonderten) Zahnbürste und Zahnpasta gereinigt werden. Zusätzlich kann man 1-2x in der Woche eine Spangenreiniger- bzw. Gebissreinigertablette anwenden; die Spange sollte allerdings nicht zu lange in der Reinigerlösung verbleiben.

  5. Spange kaputt: Bitte anrufen und neuen Termin vereinbaren. In der Praxis bitte gleich den Defekt melden, so dass die Spange umgehend im Labor repariert werden kann.

  6. Aktivierung: In die Einzelspangen sind z.T. Dehnschrauben eingearbeitet, die der Patient manchmal selbst nach Anweisung verstellen muss. Er erhält dazu einen Drahtstift („Schlüssel“), mit dem er in Pfeilrichtung an der Schraube drehen kann. Nach dem Verstellen tritt ein Spannungsgefühl ein, das sich rasch wieder verliert.